Psychische Begleiterkrankungen

Psychische Begleiterkrankungen

Häufig, jedoch nicht bei jedem Menschen, gehen chronische Schmerzen mit psychischen Begleiterkrankungen einher. Anhaltende Schmerzen schlagen auf das Gemüt, und eine schlechte Stimmung macht die Schmerzen noch schlimmer – das ist eine Alltagserfahrung. Tatsächlich beginnen viele Menschen, die lange unter starken Schmerzen leiden und deren Leben immer eingeschränkter ist, irgendwann Symptome ähnlich einer Depression oder sogar eine Depressive Episode zu entwickeln. Das ist nachvollziehbar, setzt jedoch der Schmerzstörung „noch eins obendrauf“ und verschlimmert diese. Manchmal ist es auch umgekehrt: erst kommt die Depression und die Schmerzen folgen dieser.

Für andere Erkrankungen ist diese Reihenfolge sogar häufiger der Fall. Immer wieder kommt es vor, dass Menschen, die unter chronischen Schmerzen leiden, schon – zum Teil Jahre vor Beginn der Schmerzen – unter starken Ängsten, Angststörungen oder Zwängen gelitten haben. Auch ein über Jahre gepflegter, übermäßiger Perfektionismus kann chronische Schmerzen als Folge nach sich ziehen. Bei den Angststörungen können dies vor allem Panikattacken mit der plötzlichen Angst zu sterben (Panikstörung), die Angst vor öffentlichen Plätzen oder Verkehrsmitteln (Agoraphobie), eine übermäßige Sorge z.B. um andere Menschen (Generalisierte Angststörung) oder auch eine starke Angst vor Blamage vor anderen Menschen (Soziale Phobie) sein. Die Scham über diese Schwierigkeiten verhindert häufig, dass sie erkannt und adäquat behandelt werden. In der psychologischen Schmerztherapie werden entsprechende Begleiterkrankungen ernst genommen, deren Auswirkungen auf die Schmerzen berücksichtigt und mit behandelt.